Sie planen die Anschaffung einer neuen Kaffeemaschine – sind sich aber noch nicht sicher, welches System es werden soll?
Grundsätzlich verteten wir in unserem Hause die Ansicht, dass ein perfekter Espresso oder ein perfekter Cappuccino nur mit einer Siebträgermaschine und jeder Menge Erfahrung herzustellen ist. Im folgenden sollen einige Dinge erörtert werden, die gegebenenfalls Ihre Entscheidung erleichtern könnten:
Vorteile des Vollautomaten
Zuerst müssen wir ganz klar stellen, dass ein Kaffeevollautomat seine Sache hervorragend macht. Ein modernes System bildet die komplette Kaffeespezialitäten-Palette ab, ohne dass Sie von der Kaffeeherstellung oder von Rezepten irgend etwas wissen müssen, dazu kommen extrem komfortable Pflegeprogramme. Die Vollautomaten für den privaten Haushalt benötigne in der Regel keine erwähnenswerte Aufheizzeiten und haben einen effizienten Stromverbrauch.
Vorteile des Siebträgersystems
Dieser Vorteil wird aber auch zum K.-o.-Kriterium, wenn es um die Espressoqualität geht. Kaffee an sich hat sehr viele ätherische Öle und mag eine konstante Brühtemperatur, möchte nicht durch kalte Siebe oder Brühgruppen laufen und schon gar nicht in eine kalte Tasse. Deswegen muss die Maschine vorher schon warm sein, sonst wird der Kaffee inharmonisch, vor allem bei kurzen Wasserabgaben wie beim Espresso. Für die perfekte Qualität braucht es ebenso die optimal eingestellte Mühle. Dabei geht es um Faktoren wie Drehzahl, Durchmesser usw. und die kann bei einem Vollautomaten schon aufgrund der Größe nicht optimal sein. Beim Cappuccino kommt noch dazu, dass wir für den perfekten Milchschaum eben den heißen, trockenen Dampf eines Kesselsystems benötigen. Sonst schmeckt der Kaffe nicht »wie in Italien«.
Bei Produkten wie Kaffee Creme und Latte macchiato werden diese Faktoren unwichtiger. Man kann durchaus sagen, dass dies die „Schokoladenprodukte“ eines Vollautomaten sind.
Aus unserer Sicht ist es ein guter Espresso aber wert, sich ein paar Gedanken darum zu machen und ihn auf die traditionelle und sehr emotionale Weise von Hand mit einem Siebträger herzustellen. Dabei nehmen wir in Kauf, dass bei einem guten Siebträgersystem Aufheizzeiten von 15 Minuten keine Seltenheit sind, wir unbedingt eine separate Mühle brauchen und wir uns zumindest mal kurzzeitig mit dem „Kaffee“ auseinander setzen müssen (dazu gibt es unsere Baristaguide-Konzepte). Wenn der perfekte Espresso erst mal gelungen ist, gibt es kein Zurück mehr.