Der Blog zum KaffeeKOMPASS-Podcast

Folge 11: Weiter geht’s mit unserer neuen Rubrik beim KaffeeKOMPASS  – Willkommen bei den FAQs! Heute beschäftigen wir uns mit der Frage „Warum kein Einkreissystem?“

Zwei große ‚E‘ kennzeichnen Barista & Hommel-Kaffeesysteme-Geschäftsführer Michael Murschel und seinen Gesprächspartner Thomas „Tom“ Schulz, den Inhaber und Röstmeister der W&S Kaffee-Manufaktur: Expertise und Enthusiasmus. Beides sprüht dem Hörer der KaffeeKOMPASS Podcast-Reihe ab der ersten Sekunde entgegen, wenn zwei ausgewiesene Fachleute rund um das schwarze Gold fachsimpeln. In Folge 11 geht es wieder um die FAQs, der neuen Kategorie unseres Podcasts. „Warum kein Einkreissystem?“ ist eine dieser häufig gestellten Fragen, auf Tom und Michael heute eine Antwort geben.

Klicken Sie auf den Button, um den Inhalt von Podigee zu laden.

Podcast laden

Milestones Folge 11

ab 00:00 Min.: Begrüßung
ab 00:30 Min.: Grundlagen zur aktuellen Fragestellung
ab 02:30 Min.: Wann ein Einkreissystem die richtige Wahl ist – und wann nicht
ab 04:15 Min.: Technische Eigenschaften eines Einkreissystems
ab 11:30 Min.: Die Weiterentwicklung – Einkreiser mit PID
ab 13:45 Min.: Preisliche Unterschiede zwischen Ein- und Zweikreissystemen
ab 14:30 Min.: Das Zweikreissystem
ab 19:00 Min.: PID-gesteuerte Zweikreiser vs. Multi-Boiler

Grundlagen zur aktuellen Fragestellung

Als Betreiber einer Kaffee-Rösterei verkauft Tom seine Kreationen nicht nur an Handelspartner wie die Firma Hommel Kaffeesysteme, sondern auch direkt an Endkunden. Natürlich wird er von diesen häufig auch mit Fragestellungen zu den verschiedenen Maschinen und deren Charakteristik und Arbeitsweisen konfrontiert. Denn auch wenn die Vollautomaten in den Privathaushalten noch die absolute Mehrheit darstellen – der Siebträger hält auch hier vermehrt Einzug und ist schon lange keine Maschine mehr nur rein für den gewerblichen Bedarf. Doch was soll’s bei der Neuanschaffung sein? Ein Einkreissystem, ein Zweikreissystem oder doch gleich die High-End-Variante mit Multi-Boiler? Sind Einkreiser überhaupt noch zeitgemäß, wo liegen ihre Stärken und Schwächen?

Wann ein Einkreissystem die richtige Wahl ist – und wann nicht

Selbstverständlich gibt es Anforderungsprofile, bei denen ein Einkreissystem die passende Entscheidung ist. „Jedoch ist dieser Systemaufbau für Rezepte mit Milch eher ungeeignet“ gibt Michael zu bedenken und widerspricht damit den häufig genannten Behauptungen der Hersteller. Denn um dauerhaft Milchschaum zu erzeugen ist das System nicht gemacht. Daher nimmt auch bei der Beratung in Michaels Geschäft eine detaillierte Bedarfsanalyse eine besondere Priorität ein. Denn für reine Espresso-Trinker kann ein Einkreiser durch seine Pflegeleichtigkeit und Stabilität durchaus die perfekte Maschine sein.

Technische Eigenschaften eines Einkreissystems

Um die vorgenannte Behauptung zu verstehen, geht er in die technischen Besonderheiten des Einkreissystems ein. Bei Maschinen im Einkreissystem kommt zum Beispiel ein kleinerer, vertikal verbauter Boiler zum Einsatz. Zur Herstellung von handwerklich gutem Milchschaum ist dieser ungeeignet, da er den benötigten Dampf zu feucht produziert und zudem extrem aggressiv ausgibt. Darüber hinaus belastet diese Vorgehensweise die Haltbarkeit der Ventile extrem. Seine immensen Vorteile kann ein Einkreissystem also nur dann ausspielen, wenn es rein für die Kaffeeherstellung verwendet wird. Das gilt im Übrigen auch für die geringere Verkalkung. Ganz zu schweigen vom Zeitmanagement, denn nach der Dampfherstellung muss der Boiler komplett ausgedampft werden, bevor das Wasser für den Espresso bereitet werden kann.

Die Weiterentwicklung – Einkreiser mit PID

Für Nutzer, die nur ganz selten mal eine Kaffeespezialität mit Milch trinken oder sich zumindest die nicht regelmäßige Nutzungsvariante vorbehalten möchten, bietet sich gegebenenfalls eine technische Weiterentwicklung an: Ein Einkreissystem mit PID-Steuerung, die die Brühwassertemperatur regelt/anzeigt und dem User somit Anhaltspunkte bezüglich der aktuellen Temperatur und somit Hilfestellungen zum Zeitmanagement gibt. Die Schwachstellen der unkontrollierten Dampfausgabe sowie der Ventilbelastung bleiben jedoch auch hier bestehen.

Preisliche Unterschiede zwischen Ein- und Zweikreissystemen

Michael gibt die grobe Richtung diesbezüglich am Beispiel der entsprechenden Geräte aus der Classika-Serie von ECM. Der Preisaufschlag beim Zweikreiser gegenüber dem Einkreiser bewegt sich in diesem Fall bei gut 500 Euro. Ein Betrag, den sich Liebhaber von Cappuccinos nicht sparen sollten, denn sie werden mit einem Einkreissystem „unzufriedene Kunden“, wie Michael aus Erfahrung zu berichten weiß.

Das Zweikreissystem

Rein technisch gesehen bezieht ein Zweikreissystem den Dampf und das Wasser für den Kaffee aus verschiedenen Quellen. Jedoch ist es wichtig zu wissen, dass auch bei einem Zweikreissystem die Wassertemperatur für den Kaffee beeinflusst wird, sofern vorher Dampf erzeugt wurde. Um sich von diesem Effekt völlig autark zu machen, würde schon ein digital gesteuertes Multi-Boiler-Gerät benötigt. Doch ist das wirklich immer sinnvoll? Michael und Tom klären auf, wann etwas richtig und wichtig ist – und wann nicht.

PID-gesteuerte Zweikreiser vs. Multi-Boiler

Zum Abschluss der aktuellen Folge wird es nochmals nerdig, denn Michael und Tom nähern sich auch diesmal wieder dem PEC, dem Perfectly Engineerd Coffee, an und geben einen Einblick in die oberen Ligen der Siebträgermaschinen:  Zweikreissysteme mitsamt PID-Steuerung sowie Multi-Boiler-Geräte. Beide reißen kurz Funktionsweisen, Unterschiede und Vorteile an – und kratzen an diesem Punkt doch nur an der Oberfläche. Um beide Varianten gebührend zu beleuchten, benötigen sie wahrlich eine eigene Folge.

Mehr dazu und zu allen anderen Themen und Details rund um das schwarze Gold in weiteren spannenden Folgen unseres Podcasts: KaffeeKOMPASS

Beitragsbild: ECM Puristika