Eine grundsätzliche Aussage hierrüber ist schwer zu treffen. Zu verallgemeinern ist, dass die Temperatur konstant sein sollte. Ein klassischer pressostat gesteuerter Wärmetauscher gibt Kaffeewasser zwischen 86 und 96 Grad ab. In der Literatur finden man häufig, dass Espressotemperaturen zwischen 92 und 96 Grad normal sind. „Normal“ sind sie, aber aus unserer Sicht nicht zu empfehlen. Wir erreichen eine viel höhere Harmonie im Getränk, wenn wir die Temperaturen zwischen 89 und 92 Grad einstellen. Es kommt auch auf den Maschinen Typ an, weswegen wir die Temperatur auf der Crema messen und hier streben wir zwischen 60 und 66 Grad an, je nach Kaffeesorte.

Im Folgenden werden die verschiedenen Konzepte zur Temperaturerzeugung erläutert.

Temperaturerzeugung in den Siebträgermaschinen

Neben Pumpendruck, Kaffeemischung und Wasserqualität, ist die Wassertemperatur einer der wichtigsten Faktoren für die optimale Zubereitung von Espressogetränke und Milchschaum.

Je nach Kaffee­spezialität, Röstungsgrad und Kaffee­sorte variiert die optimale Brüh­temperatur zwischen 86°C und 96°C. Ist die Brüh­temperatur zu hoch, schmeckt der Kaffee bitter und verbrannt.  Ist die Brüh­temperatur jedoch zu niedrig, können sich nicht alle Aroma­stoffe aus dem Kaffee lösen und der Kaffee schmeckt säuerlich.  Zudem muss die richtige Temperatur bei jedem Bezug schnell zur Verfügung stehen und auch bei häufigen Einsatz bzw. längeren Pausen möglichst konstant bleiben. Nur so kann ein reproduzierbares Kaffeeerlebnis erzielt werden.

Der optimalen Barista Milchschaum, der sich perfekt mit Espresso bindet, stellt ebenfalls besondere Anforderungen an Dampfsystem der Maschine. Damit die nötigen chemischen Prozesse (karamellisieren von Eiweiß und Umwandlung von Lactose in Fruktose) bei der Aufschäumung stattfinden können, muss die Maschine einen trockenen Dampf mit viel Druck produzieren, was nur bei Temperaturen über 120°C realisierbar ist.

Das Wasser für den Brühvorgang sowie für die Dampferzeugung wird bei den heutigen Siebträgermaschinen entweder über einem oder mehreren getrennten Kreisen transportiert. Das Erhitzen wird mit Kessel oder Thermoblock realisiert. Bei Maschinen mit einem PID Regler wird die Kesseltemperatur kontinuierlich geregelt, um eine möglichst konstante Qualität des Espressos beim Brühvorgang zu erzielen.

Man unterscheidet zwischen folgenden Systemen:

Thermoblock

Bei den Kaffeemaschinen mit Thermoblock durchläuft das Wasser ein spiralförmiges Rohr, das mit einem Aluminiumblock umgeben ist und wird dabei mit Hilfe eines Heizstabes erhitzt.

Thermoblock Ascaso (Querschnitt)
  • extrem schnell einsatzbereit

  • sehr wartungsarm, weil weniger Kalkbildung

  • kostengünstig

  • kompakte Bauweise

  • Durch die konstante Leistung, weniger flexibel. Der Kaffee könnte zu heiß (bei gelegentlicher Nutzung) oder zu kalt (bei aufeinander folgenden Bezügen) austreten.

  • Die Hitzeerzeugung ist begrenz, so ist der Dampf meist wässriger und hat weniger Druck.

Mit einem PID Regler (falls vorhanden) kann die Brühtemperatur gesteuert und konstant gehalten werden.

Kesselsystem

Das Wasser für das Brühen bzw. den Dampf zum Schäumen der Milch wird hierbei in einem oder mehreren Kesseln, durch Heizelemente, auf die ideale Temperatur gebracht und möglichst konstant gehalten. Je nach Größe des Kessels variieren sich die mögliche Menge des Wassers und Dampfbezugs.

Es gibt drei verschiede Kesselsysteme, die in den meisten Siebträgermaschinen eingebaut sind. Demensprechend unterscheidet man zwischen folgenden Maschinentypen:

Der Einkreiser

Das Wasser fürs Brühen des Espressos bzw. Dampferzeugen wird in einem Kessel erhitzt und zum Brühkopf bzw. zur Dampfdüse transportiert. Bei Wechseln zwischen Brühwasser- und Dampfbezug muss die Kesseltemperatur erhöht bzw. heruntergekühlt werden.

Einkreiser © Hommel Kaffeesysteme
  • kompakte Bauweise

  • kostengünstig

  • Zwangspause zwischen der Kaffeezubereitung und dem Milchschäumen bei der Zubereitung von Milchgetränken.

  • Der Kessel ist in der Regel klein. Das bedeutet geringe Dampfpower (feucht) und starke Temperaturschwankungen (Über- oder Unterextraktion).

Mit einem PID Regler (falls vorhanden) kann die von Volumen des Kessels unabhängige Brühtemperatur gesteuert und konstant gehalten werden.

Der Zweikreiser (Wärmeaustauscher)

Eine Zweikreisermaschine besteht aus einem großen Kessel in dem das Wasser auf über 100°C erhitzt wird (Geeignet fürs Dampferzeugen). Quer durch den Kessel verläuft noch ein Rohr, indem sich das frische Wasser (aus der Tank oder dem Festwasseranschluss) beim Durchlaufen durch den deutlich heißeren Kessel auf Brühtemperatur erhitzt. Nach diesem Prinzip können Brühwasser und Dampf ohne Wartezeit parallel zubereitet werden.

Zweikreiser © Hommel Kaffeesysteme
  • Espressobrühen und Milchaufschäumen zeitglich möglich

  • großer Kessel, mehr Dampfpower, optimales Schaumergebnis

  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

  • Überhitzungsgefahr bei zu langer Nichtbetätigung

  • Fürs Herabsetzen der Brühtemperatur *(bei bestimmten Espressosorten erforderlich) muss die Kesseltemperatur verringert werden, was eine schlechteren Dampfpower zur Folge hat.

*Nur mit einem vorhandenen PID Regler möglich.

Der Dualboiler

Bei einem Dualboilersystem dienen zwei unterschiedlich großen Kessel mit eigener Heizung für eine vollständig unabhängige Zubereitung von Heißwasser und Dampf. In dem kleinen Kessel kann die ideale Temperatur für Espresso und in dem größeren die optimale Temperatur für die Dampferzeugung eingestellt werden.

Dualboiler © Hommel Kaffeesysteme
  • enorme Temperaturstabilität

  • hohe Reproduzierbarkeit von Kaffeegetränken

  • je nach Bedarf können die Kessel einzeln gesteuert/ausgeschaltet werden*

  • ideale Dampfpower fürs Milchaufschäumen

  • relativ groß

  • relativ teuer

*Mit einem PID Regler (falls vorhanden) kann die von Volumen der beiden Kessel unabhängige Brühtemperatur und Dampftemperatur gesteuert und konstant gehalten werden.